Dem Alltag und dem Berufsstress den Rücken kehren

Ich habe bei der Anfrage und beim Telefonat die Befürchtung geäußert, dass ca. 1000 Höhenmeter im Aufstieg und in etwa auch die 1000 Höhenmeter wieder runter, für meine Kondition etwas zu viel wären.

Eine weitere Sorge von mir war, dass ich die anderen Teilnehmer nicht kenne und ich mir schwer tun könnte Kontakt zu finden und dass ich Übernachtungen im Massenlager auf den Hütten verabscheue.

Beim Telefonat erklärte mir Karl-Peter, dass es hinsichtlich der 1000 Höhenmeter noch nie Probleme mit der Kondition einigermaßen fitter Teilnehmer gegeben hätte.

Es wäre auch falsch von Beginn an zu denken wie viele Höhenmeter, Stunden oder Tage noch zu gehen sind – wichtig sei Schritt für Schritt die Natur und die Berge zu genießen. „Wer in sich gehen will geht erst einmal hinaus, dann ist Erholung ein Spaziergang!“ Diese Worte haben in meinem Wortschatz bisher gefehlt.

Schon ehe die Tour los ging meinte Karl-Peter: „Wer weit geht, geht langsam und in der Ruhe liegt die Kraft!“ Er zeigte uns bei Tourenbeginn auch den Dreh wie man bergauf kraftsparend und bergab knieschonend unterwegs ist. Es hat gewirkt, ich habe viel weniger Kraft gebraucht.

Eine österreichische Teilnehmerin mit ca. 65. Jahren outete sich nach dem zweiten Tag der Tour auch dahingehend und meinte am Abend auf der Hütte: „So leicht und so angenehm habe ich 1.000 Höhenmeter und 15 km noch nie erlebt. Ich hätte noch leicht 1 oder 2 Stunden geschafft, auch war ich nie richtig außer Atem.“ Und er hatte von Beginn der Tour an, einen für Alle angenehmen Schritt an den Tag gelegt. Auch den kleinen Muskelkater vom ersten Tag habe ich nach kurzer Gehzeit nicht mehr gespürt. Hätte Karl-Peter nicht immer wieder eine „Trinkpause“ gemacht, wahrscheinlich hätte ich viel zu wenig getrunken.
Als ich der 65 jährigen Österreicherin von meinem Training erzählte lächelte sie und erzählte, dass sie öfters eine Bergtour mit ca. 1000 HM macht aber noch nie so viel vom Berg und der Natur gesehen und so leicht gegangen wäre.

Hinsichtlich Kontakt mit anderen Trekkingteilnehmern meinte er: „Menschen die gerne wandern, die Natur schätzen und Tiere mögen haben keine Verständigungsprobleme und finden jede Menge interessanten Gesprächsstoff und Kontaktmöglichkeiten!“ Recht hat er.

Ich habe mich auch schon 1 Jahr vorher für eine 5-tägige Lamatrekkingtour angemeldet und die Anzahlung geleistet, damit der Termin im August unverrückbar ist und ich mich auch konditionell vorbereiten kann. Den Trainingsvorschlag (siehe nachstehend) mit 1 Stunde Training 3 x die Woche habe ich auch bei Wind und Wetter 8 Monate (trotz Überstunden in meinem stressigen Beruf) konsequent durchgezogen – manchmal bin ich deswegen auch am Morgen 1 Stunde früher aus dem Bett. Positiv hat sich dieses Training dann nicht nur auf meine Kondition ausgewirkt (die 3 Etappen 22 km lang und 1300 Höhenmeter Aufstieg, 1200 HM Abstieg machten mich nicht sonderlich müde) sondern auch noch meine Kleidergröße um 2 Größen reduziert!

Schon nach wenigen Minuten mit den Lamas hatte ich die sonst übliche Hektik vergessen. Dass man bei einer Lamatrekkingtour so einfach, leicht und schnell das Leben entschleunigen und die Batterien wieder aufladen kann, war mir bei der Buchung gar nicht bewusst.(Malu aus Kassel)

Zum Thema Gehzeiten schickte er mir folgendes Mail:
 

Die körperlichen Voraussetzungen zur Teilnahme an einer Lamatrekkingtrekkingtour sind leicht erreichbar. Wichtigstes Kriterium: Sie sollten gesund sein. Außerdem sollten Sie es gewohnt sein, sich mehrstündig d.h. ausdauernd zu bewegen.

Trainingsvorschlag:

Ein Mindestausdauertraining für eine Trekkingtour sollte mindestens sechs bis acht Wochen vor Reiseantritt begonnen werden. Eine tägliche Trainingseinheit ist für die meisten Berufstätigen nicht machbar. Ideal ist 3 x pro Woche 40 Minuten.

Um die Kondition zu steigern und eine längere Wanderung leicht zu bewältigen, sollten Sie 3 mal in der Woche, jeweils 1 Stunde etwas dafür tun. Ziel sollte es sein, möglichst ganzjährig zu trainieren. Ihre Ausdauer bestimmt, wie lange Sie ohne Ermüdung wandern können bzw. wie schnell Sie sich von einer Wanderung wieder erholen. Dabei sollte nur so intensiv trainiert werden, dass Sie sich dabei immer noch gut unterhalten könnten. Solange man sich beim Gehen unterhalten kann, passt alles, (grüner Bereich); wer noch einige Worte, aber keine längeren Sätze, ohne dazwischen schwer zu atmen sagen kann, geht bereits im mittleren Belastungsbereich. Wer nur noch “Ich kann fast nicht mehr!!!” stammeln kann, ist sicherlich weit im anaeroben Bereich, also über dem maximalen Belastungsbereich, den niemand über Stunden am Berg durchhält.

Als Trainingsmittel eignen sich Sportarten wie Walking, Jogging, Skilanglauf, Inlineskating und Radfahren,……….. Auch im Fitnessstudio kann beispielsweise auf dem Laufband, dem Step-Master oder dem Cross-Trainer trainiert werden. Aber, je sportartspezifischer das Training ist, desto besser. Zur Vorbereitung auf Trekkingtouren trainiert man am Besten mit langen Bergwanderungen. Dabei werden genau die Muskeln trainiert die für das Trekking benötigt werden.

Um Verletzungen vorzubeugen sollte neben der Ausdauer auch das Gleichgewicht bzw. die Trittsicherheit trainiert werden. Gehen ohne Stöcke und Laufen im Gelände ist das beste Training. Regelmäßige Aufenthalte im Freien haben den günstigen Nebeneffekt einer körperlichen Abhärtung, die für eine Trekkingtour Voraussetzung ist. Auch auf die psychische Belastbarkeit wirkt sich ein regelmäßiges Ausdauertraining positiv aus.

Wie man es schafft, täglich 10.000 Schritte zu machen:
10.000 Schritte ergeben bei den meisten Menschen eine Strecke von fünf bis acht Kilometern. Das sollte doch zu schaffen sein! Jeder Tag bietet eine Menge Bewegungsmöglichkeiten.

Mit ein paar Tricks kann man das Pensum gut in den Alltag integrieren:
 Das Auto zumindest auf Kurzstrecken stehen lassen.
 Ein paar Bus-/U-Bahn-/S-Bahn-Haltestellen vor dem Ziel aussteigen und den Rest laufen.
 Rolltreppe und Fahrstuhl meiden, stattdessen die Treppe nehmen.
 Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. 30 Minuten im Sattel wird mit 3.000 Schritten belohnt.
 In der Mittagspause eine Runde um den Block laufen, anstelle am PC zu surfen.
 Im Büro mindestens einmal pro Stunde aufstehen und sich etwas Bewegung verschaffen.
 Den Arbeitskollegen nicht anrufen, sondern persönlich bei ihm vorbeischauen.
 Zu Fuß Einkaufen gehen. Hat man viele Einkäufe, geht man zweimal.
 Einen flotten Morgen- oder Abendspaziergang machen.
 Am Wochenende ausgiebig wandern. Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung.

Wem es schwer fällt, sich zu motivieren, kann mit einem Schrittzähler (ist um wenige Euros käuflich) die Anzahl seiner Schritte kontrollieren. Hierfür muss nur die individuelle Schrittlänge gespeichert werden. Als zusätzliche Motivation kann ein Schritte-Tagebuch oder eine Schritte-Liste geführt werden.

Proviant: Brot, Wurst und Käse sind zwar der Klassiker des Rucksacks, sind aber oft schwer verdaulich. Der Körper muss viel Energie aufwenden, um an die Nährstoffe zu kommen, und das merkt man dann leider auch in den Beinen.

Müsliriegel, Trockenobst, Traubenzucker, Äpfel usw. geben sofort Energie. Am Abend braucht der Körper dann allerdings etwas Ordentliches: Fett, Proteine und Kohlenhydrate sind wichtig, um die verbrauchten Reserven wieder aufzufüllen.

Wer sich während der Etappe so ernährt geht viel leichter, die aufgewärmte Muskulatur kühlt weniger aus und nach einer kurzen Rast fällt das Weitergehen leichter als nach einer 1-stündigen Pause mit Wurst, Brot und Käse.

Hinsichtlich Massenlager auf den Hütten: Bei frühzeitiger Buchung ist auf fast allen Hütten und Unterkünften die Reservierung eines Ein- oder Zweibettzimmers möglich.

Herzliche Grüße aus Osttirol
dem Dach Österreichs
Karl-Peter Schneeberger

 

Warum ich mich heuer bereits zum vierten Mal zum Lamatrek anmelde

Wer wie ich einen stressigen Beruf, einen hektischen Alltag hat, aber Entspannung und Kräftetanken lieber bei Aktivität in freier Natur denn in Freizeitindustrie  oder Strandliegen sucht,  ist hier bestens aufgehoben. Ich bin viel gereist und unvermindert neugierig auf die Welt, aber die jährliche Lamatour im heimischen Alpensommer hat Vorrang, sollten Vorhabenskollisionen drohen.

Der besondere Reiz des Wanderns mit Lamas im Gebirge hat viele Gesichter:

Erstens, die der Lamas: Sie sind schöne, stolze, sanfte Tiere mit tiefgründigen Augen, jedes Tier hat seine ureigene Persönlichkeit, durchaus mit allerlei Empfindlichkeiten, die man verstehen lernen muss. Denn auf dem Weg ist man mit seinem Tier im Einklang, oder vielleicht gerade nicht, dann ist man gefordert zu ergründen, warum, und sucht eine – im wahren Wortsinn – „gangbare“ Lösung.

Zweitens, die der Mitwanderer:  Die Beziehungskiste hier ist eine ähnliche, nur die Verständigungs-schwierigkeiten fallen weg. Man steht mit seinen Mitwanderern  in ständiger verbaler  und auch nicht-verbaler Kommunikation,  aber mit der Zusatzdimension  Tier im Kommunikationsgeschehen. Eine Wanderung mit Lamas ist eine gruppendynamische Erfahrung und ein Teambildungsprozess erster Klasse, die ich jedem Managementteam, das sich erst finden muss, nur empfehlen könnte.

Drittens, Lamas sind Herdentiere – das prägt den Wanderrhythmus, der mich besonders anspricht: Man kommt als sozialer Verband Tier–Mensch voran,  und zwar so gut, wie es die Gruppe schafft und die äußeren Umstände (Wetter und Gelände) erlauben. Allein vorpreschen oder jemanden zurücklassen gibt es nicht, weil Lamas es unerträglich finden, wenn ein Mitglied der Herde fehlt. Man nimmt Rücksicht und achtet sorgsam  aufeinander, besonders im schwierigeren Gelände. Ehrgeiz und Konkurrenzverhalten (Wer ist als erster auf der schwierigsten Route am Dreitausender?)  kommt hier nicht zum Tragen, dafür sind die Tiere viel zu starke Vertreter ihrer Interessen und Bedürfnisse und Teamgeist ist angesagt, will man gut vorankommen. Ziel ist nicht, Rekordhöhen oder -strecken zu meistern, sondern sicher und möglichst harmonisch das Etappenziel (Unterkunft) zu erreichen.

Viertens, die Natur – man verbringt den Tag hautnah mit ihr und ringt ihr durch Geharbeit atemberaubende Panoramen, Sehenswürdigkeiten seltener Art und besondere Erlebnisse ab (z.B. die Querung eines tosenden Gebirgsbaches mit Lama). Wenn das Wetter kapriziös ist, bekommt man auch ihre Ungnade hautnah ab. Es ist für zivilisationsgeprägte Menschen wie mich wichtig, ab und zu diese Naturkräfte – im Schönen wie im Unangenehmen – unmittelbar spüren zu können und einen Umgang damit zu finden.

Die Interaktion in der Gruppe, mit der man sich die Landschaft gemeinsam erarbeitet, die Begegnungen mit Menschen unterwegs, sei es bei der Almarbeit oder ebenfalls auf Wanderschaft,  mit Pflanzen und Wildtieren – vom Murmeltier über Bartgeier bis zur almweidenden Mutterkuh – fesseln und beschäftigen einen so, dass man völlig vergisst, welch beachtliche Strecke und Höhenmeter man am Ende des Tages bewältigt hat. Diese sanfte, soziale und naturnahe Form des Erlebnis- und Aktivurlaubes ist für mich die bevorzugte Erholung geworden. Nach einem Lamatrek  – einer Auszeit von Hochtechnologie und Freizeitgetöse  –  fühle ich mich nicht nur körperlich top fit, sondern auch wieder hervorragend geerdet, weil man für die Zeit der Wanderung auf die wesentlichen, ursprünglichen Dinge reduziert ist. Der mentale Müll bleibt auf den Schutthalden der  Berge liegen und der Geist wird frei für neue Inspiration!  (Hedi)

 

Stick your neck out

Llama trekking in the Tyrol may sound like a joke but it’s seriously good fun, says Tim Moore

 

‘The first hour is super-important,” bellowed our ruddy, jovial leader, Karl-Peter, handing ropes out to his eight learner-drovers. At the other end of mine, impassively chewing the Alpine cud, stood a tan-coloured, six-year-old uncastrated male llama, rather winningly named Guy. “In this time you must, how it is, make yourself the animal boss,” Karl-Peter said.

I’d heard a similar address four years earlier, when a Pyrenean donkey breeder left me and a young ass called Shinto at the Spanish border. Ahead of us lay a 500-mile walk to the pilgrim city of Santiago de Compostela, a hoof-dragging, soul-shredding act of Sisyphean penance. Our relationship was predicated on a simple mutual understanding: Shinto could do whatever he wished, whenever he wished to do it.

Well, that wasn’t going to happen this time. I drew Guy firmly towards me, stared through a fetid haze of silage breath into those conker eyes, and whispered some carefully chosen words. Guy’s extraordinary neck stiffened to attention, and in a trice we were leading our column out of the car park and away towards the sun-dappled foothills of the Alps.

Llama trekking through the Austrian East Tyrol has a strong whiff of wilful gimmickry about it: contemplating the itinerary – walking between mountain huts in the Hohe Tauern national park – I found it difficult to banish the image of Michael Palin in the Ripping Yarns episode, Across the Andes By Frog. The inherent comedy of the animal’s appearance hardly helps: a sheep that swallowed a bollard, accessorised with banana ears and Liza Minnelli’s eyelashes.

Karl-Peter’s decreed maximum payload – at 18kg, less than half the limit specified in Shinto’s owner’s manual – compounded the niggling sense of pointlessness. So too did the revelation that in contrast to a donkey’s pee-as-you-go, on-the-hoof toilet arrangements, the typical llama comfort stop is a ruminative procedure requiring up to eight minutes of immobility.

But before the end of that super-important first hour, in defiance of all my expectations, we were striding up through the extravagantly tilted meadows, away from our start point in the village of Kals where we had spent the previous night, at a speed Shinto only ever sustained downhill with the wind and an angry bull behind him. The llama’s default demeanour of blinking apprehension proved deceptive; so too the tottering gait that suggested a small girl trying out her mother’s stilettoes. Guy led us stoically through a noisy and nervous herd of jostling Alpine cattle, and demonstrated immunity to the many progress-blighting phobias that had made their home in Shinto’s large grey head. It was like being upgraded from a seized-up traction engine to a V8 automatic.

Their one shared vice was greed: over the next three days I found myself constantly yanking that long neck up from the trackside vegetation. But I never really held it against Guy. It must be terribly difficult to restrain yourself when the world around is an all-you-can-eat buffet.

And what a world it was that afternoon. The Eagle Way is a 1,480km trail through some of Europe’s most heart-stoppingly glorious scenery: distant clutches of chalets and spires engulfed by manicured, velvety meadows, verdant hillsides veined with tumbling glacial brooks and iridescent bursts of midsummer Alpine flora. And above it all a rearing backdrop of jagged, piebald peaks, among them Austria’s highest, the mighty Grossglockner. The sky was huge and blue, the air as crisp as apple strudel; it could not have been more Sound of Music. High on the hill with a lonely Guy-herd.

Up beyond the treeline we trekked into a suddenly desolate realm of scree and lichen, the rarefied air making every uphill step seem a little steeper. After three hours we spied our goal, at 2,642m, the mountain-pass hostel at Glorer. We toasted our arrival with a slug of schnapps, tethered the llamas, and enjoyed our first brush with the strange celebrity status bestowed upon those who accompany large animals in public. Two French families ran out of the hut in a state of gleeful enchantment, petted the llamas, quizzed their drovers, and manically photographed both species together and separately.

The hostel was spartan but cosy. No telly, no music – just a few well-thumbed packs of cards and the camaraderie that develops automatically when an Alpine gale is rattling the windows. Upstairs, the old pine cladding was dark with the patina of hikers past, but this being Austria the communal sanitaryware gleamed and there wasn’t a speck of dust. Washing Guy-breath off my hands I recalled my first visit to this country, which was defined by a Viennese waiter’s shrill riposte after my mother asked if the tap water was safe to drink: “You are not in India, madam!”

Dinner was a hearty feast of pork, dumplings and sauerkraut, accompanied by wheat beer and Karl-Peter’s animated rundown of the Austrian llama scene. “A llama needs to work!” he declared, but of the 2,000 animals browsing the nation’s mountainsides, only his 10 were kept as more than ornamental novelties.

Karl-Peter’s epiphany, seven years before, had come when he found his young daughters cooing over a wildlife documentary. Like most rural Austrians his is a family of enthusiastic hikers, and in those doe-eyed, footsure, Andes-hardened camelids Karl-Peter saw a solution to those occasions when his flagging children demanded a piggy-back up the side of an Alp. Within a year he’d given up a career in local politics and sunk his savings into a herd of llamas and started Dolomiten Lama Trekking: only now did I learn that Guy was a pedigree specimen valued at €17,000. The gulp this engendered was soon followed by another. Two years earlier, a client had hurried Guy recklessly along a treacherous path, causing the unfortunate animal to tumble 300m down a mountainside. “In his body he is now OK,” sighed Karl-Peter, “but sometimes . . .” With deep foreboding I watched as Karl-Peter tapped a finger against the side of his head.

After everyone else had gone to bed, I went out into the blustery dark to check on Guy. Partly out of concern for his post-traumatic fragility and partly to delay the moment when I retired to a tiny, airless bedchamber shared with two Italians who had downed huge platefuls of the world’s most flatulent foodstuff.

Deteriorating weather and the treeless uplands meant the next day was more Ranulph Fiennes than Julie Andrews, but the llamas seemed oblivious. We forded streams and skirted valleys; the drizzle turned into clattering rain. Cracks of thunder cannoned off the granite flanks like some satanic timpani tattoo, but Guy didn’t bat a false eyelash.

Karl-Peter had warned us that a llama would express fear or resentment by forcefully expelling phlegm brewed in its most distant stomach compartment, but the worst anyone endured in five hours of yomping was some mournful lowing, and a probably inadvertent hoof raked down a Dutchman’s achilles. There was some excitement when the Italian woman in front of me copped a wet face-full. “No, no,” Karl-Peter said, dismissively, inspecting the matter as it coursed slowly down the victim’s silently screaming features. “This is only, how you call, a gesundheit.”

The hostel that night wasn’t as remote as the first, and was much busier, but the absence of huddled-survivor ambience was atoned for by the spontaneous and exquisitely harmonised singalong kick-started by Karl-Peter’s yodel ringtone. “This is not so unusual,” said Karl-Peter between bumpsadaisies, and he was right: the same thing had happened, on an even grander scale, in a cafeteria earlier that afternoon.

The Tyrol is the most traditional region of a resolutely conservative land: the counterpoint to the barkingly off-beam llama-trekking experience is certainly part of the appeal. So the men of our party concluded up in the attic dormitory, as out in the damp night the llamas hummed gently to each other. The Czech at my feet asked what I’d said to Guy to get him going that first morning; the lights clicked off, and I spoke into the darkness:

“An Argentine gaucho named Bruno,
Said, ‘There is one thing I do know,
A woman is fine,
A boy is divine,
But a llama is numero uno.'”

 

 

Der Weg ist das Ziel!

Es war einmal vor langer Zeit, dass ich die Webseite des Osttiroler Llameros entdeckte. Obwohl ich ihn gleich anschrieb wegen einer mehrtägigen Trekking-Tour, ist seither fast ein ganzes Jahr vergangen. Manchmal dauert es eben etwas länger, bis das Richtige passiert.
Wie vereinbart stehe ich jetzt – nach fast 6-stündiger Zugfahrt (!!) am Bahnhof von Lienz. In einer der letzten emails schrieb Karl-Peter, dass ich ihn schon erkennen würde. Und tatsächlich, der Anhänger, aus dem hinten ein paar Lamaohren herauslugen, ist nicht zu übersehen.
Im vollgestopften Allrad geht es weiter bis nach Innervillgraten, von wo aus uns der Grosse Tiroler Lamatrail in 8 Tagen bis Innsbruck führen soll, und wo wir jetzt als erstes natürlich die Lamas versorgen. Sie dürfen über Nacht im Stall eines Bergbauern unterstehen. Karl-Peter warnt eindringlich vor den Lamas: „Schau ihnen nicht in die Augen, sonst verliebst du dich!“ – „Ach was, so ein Schmarrn, sie mögen ja ganz nett sein, aber deswegen werd ich mich doch nicht gleich verlieben, noch dazu in ein Lama!!“, denke ich mir. Aber als wir wenig später beim Ausladen unserer Gefährten Gelegenheit haben, uns zu beschnuppern und Freundschaft zu schließen mit diesen außergewöhnlichen Tieren, da ist es schon um mich geschehen. Auf Anhieb könnt ich mich gar nicht für eines entscheiden, doch unser Llamero Karl-Peter, der seine Tiere und ihre Persönlichkeiten genau kennt, hat gleich erkannt, dass  Zorro und ich das perfekte Team abgeben werden.
Im nahegelegenen Berggasthof findet sich dann unsere mit 5 Personen überschaubare Truppe komplett ein, und beim gemeinsamen Abendessen können auch wir uns nun gegenseitig beschnuppern. Das mit der Freundschaft wird hier natürlich noch etwas länger brauchen.

Tag 2:
Langes Ausschlafen ist beim Trekking nicht angesagt, das Frühstück ist für 7 Uhr angesetzt. Bis dahin soll auch jeder sein Gepäck fertig haben, aufgeteilt auf 2 gleich schwer bepackte Rucksäcke, damit diese gleichmäßig auf dem Sattel der Lamas verteilt werden können. Karl-Peter zeigt uns, wie das geht, damit wir das künftig selber machen können. Ich bin erleichtert, denn nichts hätte mich mehr gestört, als ein fertig bepacktes Lama wie ein Spielzeug oder wie ein bestelltes Essen vorgesetzt zu bekommen. Das eigenständige Anpacken gehört bei einem solchen Unternehmen schließlich genauso dazu wie ein gewisses Maß an Flexibilität und Toleranz. Außerdem liegt der Sinn des Lama-Trekkings keineswegs darin, dass sie nur als Packtiere dienen und einem damit das Trekking so bequem wie nur möglich gestalten sollen, sondern vielmehr in der Begegnung und im Erlebnis, mit diesen besonderen Tieren im Einklang mit der Natur unterwegs zu sein.
Schließlich sind wir startklar, und bei herrlichem Sonnenschein und blauem, nahezu wolkenlosen Himmel geht es los in Richtung Villgrater Törl auf ca. 2500 m, um von dort auf der anderen Seite abzusteigen nach St. Jakob, unserem heutigen Tagesziel. Aber es sollte anders kommen. Wir ahnen noch nichts davon, und zunächst läuft alles nach Plan, wie wir in leichtem Anstieg unbeschwert so dahinmarschieren, eingetaucht in diese herrliche Landschaft unseren Gedanken nachhängen und den sonstigen Alltagsstress bereits jetzt weit hinter uns gelassen haben. So erreichen wir die Unterstaller Alm. Ab hier wird der Anstieg etwas steiler. Im Grunde dennoch überhaupt kein Problem, wir konzentrieren uns auf den Weg, und langsam und ruhig setzen wir einfach nur einen Fuß vor den anderen, genauso wie die trittsicheren und geländegängigen Lamas es uns in ihrer Gelassenheit vormachen.
Fast haben wir es schon geschafft, es fehlen vielleicht noch 200 m, als Guy, eines der Lamas, aus nicht erkennbarem Grund erschrickt und ausrutscht. Da kann auch Karl-Peter nicht mehr helfen, hilflos müssen wir zuschauen, wie Guy den steilen Hang hinabrutscht. Karl-Peter ermahnt uns nur, an Ort und Stelle zu warten, während er Guy hinterher rennt. Die Zeit, in der wir wartend um die beiden bangen, kommt uns endlos vor. Dabei sind es nur wenige Minuten, bis er wieder da ist und uns erklärt, was uns eh längst klar war: wir müssen umkehren. Mit dem Schreck in den Gliedern und immer noch um das arme Tier besorgt, treten wir schweigend den Rückweg an, bis an die Stelle, wo uns Karl-Peter in den Wald zu Guy führt. Zwar bietet der einen jämmerlichen Anblick, wie er so daliegt – mit Schürfwunden, schwer atmend und aus der Nase blutend -, aber wir sind dennoch froh und erleichtert, dass es ihm relativ gut geht. Nach dem, was ihm da widerfahren ist, hatten wir mit schlimmerem gerechnet.
Gerne würden wir Hilfe holen, aber das geht nicht, keines unserer Handys hat hier Empfang. Notgedrungen müssen wir erst weiter hinab ins Tal. Tapfer stellt sich der geschundene Guy auf die Beine. Dass er schwere Schmerzen hat, ist ihm anzusehen, daher können wir nur staunen und Respekt zollen, wie er von ganz alleine mit uns mittrottet. Wir suchen den kürzesten Weg zur Strasse. Dort angelangt, versucht Karl-Peter mehrfach, mit Guy zurückzubleiben, damit er sich hinlegen und ausruhen kann, während wir anderen weitergehen, Hilfe zu holen. Aber nein, immer wieder gibt Guy uns zu verstehen, dass er lieber mit uns allen zusammen zurückgeht. Es ist einfach unfassbar und überwältigend, was diese Tiere für eine Kraft und einen Geist haben.
So kommen wir endlich an der Hütte an, von wo aus Karl-Peter den Rücktransport nach Hause organisiert und den Tierarzt verständigt. Gleichzeitig bietet uns die hilfsbereite Wirtin spontan an, dass wir selbstverständlich in der benachbarten Hütte übernachten können.
Obwohl alle Tiere gut versorgt sind, und auch wir alles haben, was wir brauchen, mache ich in dieser Nacht kaum ein Auge zu. Den anderen wird es sicher ähnlich ergangen sein. Und Karl-Peter ist sowieso erst mitten in der Nacht wieder zurück. Er hat Gregorio mitgebracht und erzählt uns am Morgen, dass der zunächst zwar nur widerwillig, dann aber doch verständnisvoll die Vertretung für Guy übernommen hat, damit Guy sich wieder erholen kann.
Auch Karl-Peter verdient ebenso wie Guy unsere Hochachtung, wie er in einer solchen Situation die Ruhe bewahrt hat und in keinem Moment den Überblick oder die Kontrolle verloren hat. Vermutlich ahnen wir noch nicht einmal, was alles notwendig war, damit alles so geregelt werden konnte, in allererster Linie zum Wohl des Lamas, und dann aber auch, dass wir jetzt wieder vollzählig dastehen und weitergehen können, fast, als ob nichts gewesen wäre.

Tag 3
Natürlich beschäftigt uns das gestrige Erlebnis noch lange weiter, aber die herrliche Umgebung, die immer wieder fantastischen Panoramen – vom Villgrater Joch aus blicken wir hinüber auf den grünen Wiesenfleck der Arventalalm, wo wir morgen Abend schon ankommen wollen – bei dem nach wie vor königlichen Wetter, lenken uns bald ab. Und vor allem die Ruhe und Entspanntheit, die die Lamas ausstrahlen, wenn wir beim Gehen ihren warmen Atem im Nacken spüren, sind ansteckend und lassen uns zumindest zeitweise alles mehr und mehr vergessen. Wie ursprünglich geplant führen uns alte Schmugglersteige und Wege ins Defereggental, wo wir am Abend müde aber zufrieden und glücklich am Ledererhof in St. Jakob ankommen.

Tag 4
In kaum merklichem Anstieg überwinden wir heute knappe 800 Höhenmeter. Das Wetter hat sich mittlerweile gewandelt, es ist trüb geworden und es nieselt. Aber das stört uns nicht im geringsten, im Gegenteil, nichts könnte besser passen zu dieser Umgebung mit den steinernen Jagdhausalmen und dem größten zusammenhängenden Zirbenwald  Europas. Und im Wald riecht es nicht nur nach Pilzen, wir sehen auch jede Menge. Das alles zusammen ergibt eine ganz eigene, urtümliche, fast gespenstische Stimmung. Nur unsere Lamas zeigen sich davon völlig unbeeindruckt, Zorro wiegt mich mit seinem sympathiebezeugenden Singsang schon am frühen Nachmittag fast in den Schlaf, und bei einer kurzen Rast labt sich unser Vielfraß Danilo ungefragt an meinem Balisto-Riegel, ich muss direkt aufpassen, dass für mich auch noch was übrig bleibt.
Nach 19 kurzweiligen Kilometern erreichen wir tatsächlich schon die Affentalalm . Wir konnten nicht Bescheid geben, dass wir uns verspäten würden, denn hier oben ist das Leben noch sehr einfach: es gibt keinen Strom, nur einen kleinen Generator, kein Telefon, kein Handy. Daher werden wir heute nicht wirklich erwartet, waren wir doch für den Vortag angekündigt. Aber das macht gar nichts. Wir sind dennoch willkommen, und Altbauer Hans bittet uns hinein in seine warme Stube. Mit ihm zusammen verbringen wir einen zünftigen Abend, gemeinsam kochen wir uns den leckersten aller Spaghetti-mit-Sugo-Töpfe, den wir gegen kein 5-Sterne-Menü der Welt eintauschen würden, und bald sind auch ein paar Flaschen köstlichen Rotweins geleert. Ich muss allerdings zugeben, dass ich gelegentlich so meine Mühe habe, seinen Geschichten und seinen Weisheiten zu folgen, die Hans uns in seinem Südtiroler Dialekt erzählt.
So lustig wir es auch haben, mitunter wird Hans richtig ernst. Er macht sich schon jetzt Sorgen um uns und hat Bedenken ob unserer geplanten Route, weil es in der vergangenen Woche bis weit herunter geschneit hat, was eine Überquerung nach Südtirol nahezu unmöglich macht. Dann warnt er uns noch vor dem „deiflischen Dienschdog“, in diesem Sommer wäre das Wetter immer dienstags schlecht geworden. Nicht, dass wir ihn nicht ernst nehmen würden, denn wer so viele Jahrzehnte wie Hans auf der Alm verbracht hat, der weiß, wovon er spricht. Wir werden seine Worte sicher bedenken, wollen es aber doch wenigstens versuchen.

Tag 5
Zunächst verbringen wir noch eine romantische und ruhige Nacht im wohlig warmen Heu, begleitet vom Klang der Kuhglocken im Stall, bevor am heutigen frühen Dienstagmorgen das Wetter dann tatsächlich total umschlägt. Ein heftiger Wind faucht wie im tiefsten Patagonien, wenig später setzt dazu noch starker Regen ein, der weiter oben erbarmungslos in Schnee übergeht. Hans sollte also Recht behalten. Wir müssen einsehen, dass wir hier nicht weiterkommen. Nach einem stärkenden original Bergbauernfrühstück machen wir uns gezwungenermaßen daran, den Rückzug anzutreten. Bei einem Wetter, wo man den sprichwörtlichen Hund nicht vor die Tür schicken würde, stapfen wir hinaus zu den Lamas, die auf der Weide liegen, als würden sie sich in der Wüstensonne aalen. Eingehüllt in ihre warme Wolle macht ihnen dieses Sauwetter überhaupt nichts aus. Aber auch wir sind entsprechend ausgerüstet, und auch uns kann das Wetter nichts anhaben. Naja, jedenfalls fast nichts. Nur meine Regenjacke ist nicht mehr dicht, und bis wir an der Oberhausalm ankommen, bin ich nass bis auf die Haut. Aber ich hab ja meinen treuen Freund Zorro, ich brauch ihn nur kurz zu umarmen, schon ist mir wieder warm. Und drinnen am warmen Kachelofen ist sowieso alles bald wieder trocken.
Zum 2. Mal muss nun Karl-Peter einen Rücktransport organisieren, diesmal für uns alle. So ist das nunmal. Da hilft keine noch so perfekte Planung und Organisation, gegen die Natur gerade inmitten dieser Bergwelt, genauso wie gegen unvorhergesehene, manchmal dramatische Ereignisse, bleibt der Mensch einfach noch machtlos. Und das ist auch gut so. Ein Unternehmen wie dieses ist halt kein simpler Spaziergang. Dennoch betrachten wir unsere kleine Expedition keineswegs als gescheitert. Wir wollten zwar nach Innsbruck, aber viel wichtiger als das Ziel ist uns der Weg. Und in den Osttiroler Bergen gibt es für uns noch jede Menge unbekannter Wege zu entdecken. Also disponieren wir einfach um und machen Oberlienz zu unserem Basislager, von wo aus wir in den nächsten Tagen die herrliche Umgebung erkunden werden. Das hat obendrein noch den praktischen Nebeneffekt, dass Karl-Peter täglich nach Guy schauen kann. Und für uns alle ist es beruhigend zu beobachten, wie es ihm von Tag zu Tag besser geht.

Tag 6
Gerade so als ob Pachamama, die in der Heimat der Lamas heilige Mutter Erde, uns für die Ereignisse der letzten Tage entschädigen wollte, werden wir an den restlichen Tagen mit herrlich sonnigem Spätsommerwetter reichlich entlohnt. Den Mittwoch lassen wir ruhig angehen, und statten mit einer kurzen, genüsslichen Runde dem Seppl am ehemals bewirtschafteten Perloger Ranach einen Besuch ab. Am liebsten würden wir uns gleich häuslich niederlassen in seiner einmalig gemütlichen Hütte. Aber wir müssen weiter, schließlich wollen wir noch über das Lederer Ranach, und dann zurück hinunter über die Spuleze, den Moasersteig und den Perlogerhof.

Tag 7
Auf dem Weg von Glanz nach oben in Richtung Laschkitze hinauf auf die Schulter zum Kreuz, das auf ca. 2300 m von der Jungbauernschaft Glanz errichtet wurde, stapfen wir schon bald durch den ersten Schnee, noch unterhalb der Baumgrenze. Auch wenn das hier und heute noch überhaupt kein Problem für uns darstellt und es einfach nur wunderschön anzuschauen ist, wie die weiße Decke in der Sonne glitzert, macht uns das dennoch mehr als deutlich, dass unsere Entscheidung richtig war.

Tag 8
Haben wir schon geglaubt, dass das bislang gebotene Panorama kaum noch zu toppen sei, so werden wir tags darauf eines Besseren belehrt. Vom Lucknerhaus ausgehend steigen wir hinauf zur Glorerhütte auf 2.640 m. Auf einmal befinden wir uns in einer überwältigenden, einsamen und nahezu unberührten Landschaft, die der in den Anden, wo die Lamas ursprünglich zuhause sind, in nichts nachsteht. Zu allem Überfluss gibt uns auch noch einer der seltenen Bartgeier die Ehre und dreht über unseren Köpfen seine Runde. Wenn unsere Lamas ihn mal nicht für einen Kondor halten, so wie er im Aufwind majestätisch dahin gleitet!
Wir verweilen etwas länger auf der Glorerhütte und bei einer zünftigen Jause genießen wir die Aussicht so lange wie möglich. Beim Abstieg präsentiert sich uns somit der  Großglockner stolz im warmen Spätnachmittagslicht. Überhaupt haben wir eine Fernsicht bis weit in die Dolomiten. Wenn das mal keine Belohnung ist! Sollte der ein oder andere von uns bislang noch gezweifelt haben, ob er nach den anfänglichen Schwierigkeiten die Tour nicht besser hätte abbrechen sollen, so sind spätestens jetzt jegliche Zweifel verflogen. Auch die Lamas fühlen sich sichtlich wohl hier oben. Während ich als Gelegenheitsbergwanderin mich schon mal auf den schmalen Steig konzentrieren muss, trotten Zorro und seine Kumpels mit der größten Selbstverständlichkeit dahin. Und je höher wir gelangten, umso besser schmeckt ihnen offensichtlich immer das Gras, das sie vorfinden. Kein Wunder, sind sie doch an das karge Hochlandfutter in den Anden angepasst. So haben wir mitunter unsere liebe Mühe, sie vom Fressen abzuhalten, und sie protestieren schon mal eigensinnig. Aber kann man ihnen etwas abschlagen, wenn sie einen dann anschauen mit ihren großen runden Samtaugen?

Tag 9

Am Samstag ist dann noch Kirchtag in Kals. Wir lassen uns diese Gelegenheit nicht entgehen um auch etwas vom Osttiroler Brauchtum kennen zu lernen. Dabei ist es für uns Städter sehr bewegend zu beobachten, wie man hier in den Bergen noch mit seiner Heimat verwurzelt ist und die alten Traditionen hoch hält und weiter pflegt. Schön, dass es das trotz aller Globalisierung heute wirklich auch hier bei uns in Europa noch gibt. Es geht sich sogar noch ein Walzer aus beim Frühschoppen, danach machen wir uns noch einmal auf den Weg.
Es geht diesmal hinauf zum Ederplan Heimkehrerkreuz, wo wir einen traumhaften Sonnenuntergang genießen, bevor wir uns in derAnnaschutzhütte gemütlich einrichten, denn wir werden unsere letzte gemeinsame Nacht hier oben verbringen. So schön dieser letzte Trek auch sein mag, es mischt sich doch schon etwas Wehmut und Trauer mit ein, denn nach dem Abstieg am Morgen heißt es Abschied nehmen, von der herrlichen Landschaft, aber vor allem von unseren Lamas und ihrem Llamero, die uns ein in jeder Hinsicht unvergessliches Erlebnis mit vielen bereichernden Erfahrungen beschert haben und die wir alle in unser Herz geschlossen haben. Wir wissen jetzt schon, dass wir das sanfte Schnauben und das rührige Singen, das uns die ganzen Tage über treu begleitet hat, vermissen werden, und wir sind uns einig, dass wir bald wieder einmal dabei sein werden.

 

 

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